23. Juli – 13. August 2016
Das grosse Sommerretreat im
Guru Rinpoche-Jahr
Im Guru Rinpoche-Jahr, das auch das Jahr seiner Geburt und das Feueraffenjahr ist, ist unser Sommerretreat ganz besonders. Nur alle 12 Jahre fallen die Daten aufeinander – so ist es die Gelegenheit für drei aussergewöhnliche Retreat-Wochen in unserem Zentrum: Meditation, das Yeshe Tsogyal Drupchö und der Tsog Bum. Und den Abschluss bildet ein schönes Fest mit tibetischen Tänzen.
23. – 30. Juli
Auf der Suche nach unserem grundlegenden Gutsein

Mit diesen Worten empfängt uns Dungsey Gyetrul Jigme Rinpoche für diese Woche der Meditation und Unterweisungen. Dann fügt er hinzu: «Und es scheint, als sei die Meditation ein Mittel, zum Glücklichsein zu finden. Sie beruhigt den Geist, gibt uns ein gewisses Mass an innerem Frieden, ein Art von Güte und Liebe uns selbst gegenüber sowie eine Wärme in unserem Herzen. Wenn wir diese Wärme erfahren, so öffnet sich Raum. Mit dem sofortiger Effekt, dass wir uns nicht mehr allein fühlen, so wie ein gewisses Glücklichsein….. Und es scheint ja, als sei unser aller Bestreben, einen Zustand von Glück zu suchen».
Und schon tauchen wir ein in diesen Pfad, auf den uns Rinpoche in sukzessiven Schritten führt: sich selbst spüren, angefangen beim Atmen, auf unsere Empfindungen schauen, auf unser Herz, unsere Vergangenheit. So gehen wir auf die Entdeckungsreise unserer grundlegenden Gutheit, lernen, uns selbst zu lieben……. Wahrlich eine Abenteuerreise, wunderschön und lange.


Einführung in die buddhistische Philosophie und Yogom®
Täglich nehmen wir auch an zwei Aktivitäten teil, die auf regen Zuspruch stossen und die auch in Zukunft regelmässig in unserem Zentrum stattfinden werden. Geneviève (*) stellt uns die buddhistische Philosophie vor und führt die Meditationsübungen weiter. Die langjährige Schülerin Rinpoches erklärt: « Für mich sind Buddhismus und Mindfulness – die Achtsamkeit- nicht getrennt. Das Sutra des «Vierfachen Kultivieren der Achtsamkeit» ist eine der wichtigsten und umfangreichsten Lehren Buddhas. Es kommt in allen Schulen des Buddhismus vor und ist das Herzstück jeder Praxis. Dieses Geistestraining beinhaltet nicht nur einen Weisheitsaspekt, auch das Herz ist mit einbezogen.»
François (*) führt uns sanft und subtil in das Yogom ® ein. Durch dieseYoga/Meditation erkunden wir sanft und in Tiefe die Verbindung zwischen unserem Körper und dem Geist. Eine Vorbereitung auf die angeleiteten Meditationen mit Rinpoche.
Vor einigen Jahren hatte Rinpoche die Vision von Yogom® und er forderte François auf, diese Methode zu entwickeln, damit seine Schüler schon mit einem körperlichen Wohlsein im Sitzen angekommen sind, wenn sie ihre Praxis beginnen. Zweieinhalb Jahre lang haben Rinpoche und François diese Methode gemeinsam entwickelt, François ist seither beauftragt sie zu verbreiten. Nirgendwo anders werdet ihr diese aussergewöhnliche Methode finden, sie ist eine «Spezialität des Hauses», inspiriert von Rinpoche.


ist MBSR-Lehrerin (Mindfulness Based Stress Reduction ), diplomiert am CFM ( Center for Mindfulness), sie ist auch diplomierte Ausbilderin des Tarab Institute, diplomiert vom Mindfulness Training Institute UK und Präsidentin des ADM (Association pour le Développement de la Mindfulness- Verein zur Verbreitung der Achtsamkeit, Frankreich).
(*) François Bertolero –
studierte lange Jahre das Yoga der Kundalini mit Yogi Bajan. Er ist diplomierter Yoga-Lehrer des französischen Yoga-Verbandes. Angeleitet von Gérard Arnaud erhielt er das Diplom, das auch vom Amerikanischen Yoga-Verband anerkannt wird und zum Unterrichten des Hatha und Vinyasa-Yoga sowie der Meditation in englischsprachigen Ländern berechtigt.
Die Kinderecke
Wenn die Eltern praktizieren haben die Kinder Spass…..
Während der Teachings nimmt Rita sie für ein kreatives Programm unter ihre Fittiche: Malen, ein Mandala basteln, einen kleinen Garten für die Buddhastatue aus Knete erstellen, zum Wochen Ende eine «Schatzsuche», die über das ganze Gelände des Landguets führt.
Zum Retreatende kommen sie Rinpoche grüssen, lächelnd, ausgelassen und glücklich. Auch Rinpoche ist sichtlich berührt.
Hinter den Kulissen
Ein dreiwöchiges Retreat vorzubereiten ist eine beachtliche Arbeit.
Die Blumen und Sträusse werden von Nadya und ihrem Team vorbereitet, passend für jeden Anlass: grandiose Blumenkompositionen für die Gompa, grazile Sträusschen für den Speisesaal,…
Eine improvisierte Open-Air-Werkstatt erlaubt es Carlo und Flupke Bänke als Unterlage für die Praxistexte zusammenzubauen…… die dann von Irene, Ursula, Dominique, Bill und Carlo einen roten Anstrich erhalten, ehe sie ihren Platz im Tempel finden.
An der Rezeption: Françoise, Gabriela, Dominik und das Team bereiten sich auf den Empfang der Neuankömmlinge vor.
Was die Küche angeht, so muss auch Patrick, dessen Kochkünste immer hoch geschätzt werden, auf Ansturm gefasst sein: an manchen Tagen muss er mehr als 270 Personen satt bekommen… Überraschungen ausgenommen.
Und dann ist da noch der Ton…. der Sound ist sehr wichtig, nicht nur um gute Aufzeichnungen der Teachings für die CD’s zu gewährleisten, auch das ganze System der Dolmetscher in unsere verschiedenen Sprachen – französisch, spanisch, russisch, deutsch – wird durch ihn gesichert. Und was den Ton angeht, da ist Laurent ein echter Meister !
30. Juli – 5. August
Yeshe Tsogyal Drupchö
In dieser zweiten Woche sind wir im vollständigen Schweigen. Auch wenn es hie und da mal kurz gebrochen wird, so bestätigt sich wieder einmal „wie gut uns das tut». Die Einweihung erhalten wir am ersten Tag durch Dungsey Lhuntrul Dechen Gyurmey Rinpoche. Und am letzten Tag lädt uns Jigme Rinpoche ein zu einer Praxis des Marme Mönlam, dem Gebetsritual mit Lichtopfer zum Wohle aller Lebewesen. Seine einleitenden Worte sind sehr inspirierend: „ Wir wissen ja, wie unsicher die heutige Zeit ist, wir leben in unsicheren Zeiten umgeben von wachsenden Unsicherheiten, Leiden und Schwierigkeiten, die in dieser Welt erscheinen…. Während wir hier alle mit der Sangha und unseren Vajra-Meistern vereint sind, ist es wichtig, alle jener zu gedenken, die uns verlassen haben, alle jener, die noch leben und sie in Gedanken mit einzuschliessen, in unserem Herzen und unserem Geist….. Es ist wichtig, all unsere Gebete, all unser Bestreben allen Wesen, die wie unsere Mutter sind, zu widmen, damit sie frei von Angst, frei von Verwirrung und frei von Leiden seien. Auf dass sie befreit sein mögen von der Erfahrung der Bardos, auf dass sie eine positive Wiedergeburt haben mögen, die sie vielleicht bis zur Erleuchtung führt. Mögen unsere Widmungen sich auch an jene richten, die auf dem Weg sind, auf dass sie von jeglicher Art der Hindernisse frei sein mögen – körperliche Gebrechen, geistige Zweifel, mangelndes positives Karma….. Möge der Dharma unsere Herzen erleuchten, mögen unsere Meister auf der ganzen Welt noch lange unterrichten können…..Mögen die Lehren Buddhas – die wahrhaftige Quelle der Hoffnung, der Unterstützung und des Glücks – das Elend der Welt zerstreuen und möge Frieden herrschen in der Welt…… Mögen wir als Sangha, als Gemeinschaft Praktizierender, zusammenbleiben…… Lasst uns in dieses Gebet der Lichter eintreten mit der Vorstellung, dass diese Lampe so gross ist wie das ganze Universum, dass das Öl, welches sie enthält so weit ist wie der Ozean, dass ihre Flamme so hoch ist wie der Berg Meru, dass sie das ganze Universum erleuchtet und keinen Platz lässt für die Dunkelheit, in welcher Form auch immer….Möge dieses Licht niemals erlöschen und für ewig in unseren Herzen scheinen, möge es unser Führer sein zum Licht unserer Erleuchtung und der von allen fühlenden Lebewesen dieser Welt….!“
6. – 13. August
Tsog Bum: Feier zum Geburtstag von Guru Rinpoche
Zum Auftakt dieser Woche erhalten wir die Guru Rinpoche Einweihung durch S.E. Namkha Drimed Rabjam Rinpoche. Mit folgenden Worten leitet er sie ein: “Der Glaube, die Hingabe, ein offener Geist, das Vertrauen in den Erleuchtungsgeist, in dem Sinne dass wir an alle Lebewesen denken, sind sehr wichtig, wenn wir eine Einweihung oder einen Lung erhalten und wenn wir praktizieren. Der Verdienst und die angesammelten Tugenden sind dann umso grösser. Diese innere Einstellung bitte ich euch zu entwickeln, während ihr die Guru Rinpoche Einweihung erhaltet.“
So beginnen wir den Tsog Bum.
Im Laufe der Woche erklärt uns Lama Tenzin: „Wir befinden uns im Feuer-Affen-Jahr, im Affen-Monat und in wenigen Tagen ist der Tag des Affen, der Jahrestag der Geburt von Guru Rinpoche, ein sehr verheissungsvoller Tag, der nur alle zwölf Jahre wiederkehrt. In den meisten Klöstern wird an diesem Tag der Geburtstag Guru Rinpoches gefeiert. Dies ist der Grund, warum unsere Meister wünschten, dass wir diese Praktik auch begehen. ….. Der Tsog Bum, das ist die Ansammlung von hunderttausend Tsog-Darbringungen und Guru Rinpoche Sieben-Zeilen-Gebeten, die von den Teilnehmern gemeinsam angehäuft werden.„ und schliesslich: „Seine Eminenz hat mehrere Guru Rinpoche Praktiken enthüllt. Diejenige, welche wir hier ansammeln werden, ist eine davon. Es heisst, dies ist der beste Weg, um schnell die Segnungen von Körper, Rede und Geist zu erhalten, und Guru Rinpoche Segnungen für unseren Bewusstseinsstrom. «
Am Ende dieser Woche der gemeinsamen Ansammlungen sagt Gyetrul Jigme Rinpoche abschliessend: «Beim Tsog Bum sammeln wir nicht nur die Rezitationen des Textes an, auch die Tsog Substanzen sollen hundert tausend Stück erreichen…Auf Sanskrit bedeutet Tsog «Anhäufung, etwas Ansammeln»….und zwar im Sinne des kontinuierlichen Rades der Anhäufung von Verdiensten, der Reinigung von Hindernissen bis zur Glückseligkeit und zur Leerheit. Es geht darum Verdienst anzusammeln, materiellen Verdienst und Weisheitsverdienst. Der Tsog stellt also das ganze Potential des Verdienstes dar, er ist Quelle aller Verwirklichungen und Segnungen.»
Am Morgen des 13. August beginnt unsere letzte Praxis um 6 Uhr, sie endet mit einem grossen Tsog, bei dem auch eine prächtige Geburtstagstorte für Guru Rinpoche von Begona angeschnitten wird. Chloé bringt uns diesen wunderschönen Tanz dar, der dem Sieben-Zeilen-Gebet an Guru Rinpoche gewidmet ist, in einer Version des Odissi Tanzes (indischer Tempeltanz aus Orissa).
Der letzte Tag
Grosse Feierlichkeiten und tibetische Tänze
Es herrscht strahlender Sonnenschein und alle Bedingungen für ein erfolgreiches Fest sind vereint.
Die junge Tanzgruppe der Schweiz-Tibeter hat sich gut auf die Vorführung vorbereitet, die brandneuen Kostüme aus Nepal sind wunderschön und prachtvoll. Im Anschluss an den sehr beeindruckenden Dorje Drollö Tanz von Lhuntrul Rinpoche, folgt der berühmte Tanz der Schwarzhüte, gefolgt von einem graziösen Tanz der Dakinis, für den einige von uns viel geprobt haben, was sich sichtlich gelohnt hat.
Dann schauen wir mehrere Tänze aus dem LingDro Epos an, das das Leben von König Gesar von Ling erzählt.
Unsere drei Meister sind anwesend und begeistert, ebenso wie wir.
Schaut euch die Dia-Folge an, so erhaltet ihr einen Einblick in die Vorführungen und könnt euch ein Bild machen von der besonderen Stimmung ….. und von der Schönheit unseres Zentrums.