20. Oktober 2015

Ein unvergesslicher letzter Tag

Dieser Tag wird jedem im Gedächtnis bleiben.  – wegen seiner Intensität, dem Ausmaß der Hingabe, speziell von Seiten der Tibeter und der Anzahl der Teilnehmer, die aus allen Teilen der Welt hierher kamen.

Ein klarer Morgen. Der letzte Tag des Gongter beginnt mit einer Amitayus Initiation, die von Seiner Eminenz Namkha Drimed Rabjam Rinpoche gewährt wurde. Danach beginnt die Langlebenszeremonie. Im Prinzip war geplant, am späten Morgen fertig zu sein, denn der Nachmittag ist für Lingdro Tänze und andere Feierlichkeiten von 13:30 bis circa 17:00 Uhr vorgesehen. Wie sind aber so viele – zwischen zweitausendfünfhundert und dreitausend – wie bereits erwähnt – und Seine Eminenz Namkha Drimed Rabjam Rinpoche will einfach jedem individuell seinen Segen geben, so dass eine ellenlange Schlange sich durch den gesamten Tempel windet. Sie verlässt den Tempel durch ein Seitentor und geht dort in eine Spirale über, deren Ende kaum auszumachen ist. Es überrascht nicht, dass einige von uns sitzen bleiben und warten, bis die Schlange kürzer geworden ist, bevor der Entschluss reifte, sich einzureihen. Am Ende nahmen die Segnungen den gesamten Nachmittag in Anspruch und dauerten bis 17 Uhr, obwohl geplant war, um 12.30 Uhr fertig zu sein.

Seine Eminenz Namkha Drimed Rabjam Rinpoche überträgt die Einweihung in Amitayus … Mönche und Nonnen bringen ein Mandala dar … gefolgt von der tibetischen Gemeinde … Schülern von Shambala … dann RIPA Russland und Kalmykien, die Vereinigten Staten, und Europa … Den Teilnehmen wird der Segen gewährt … Draussen die lange, dicht gedrängte Warteschlange…

Ein wunderbarer, feierlicher Abend. Die Lingdro Tänze beginnen kurz vor der Dämmerung. Dies gibt uns die Möglichkeit sie zum ersten Mal bei Scheinwerferlicht zu sehen. Und dann wird die Veranstaltung zur völligen Verzauberung. Taucht einfach in die Bilder ein und ihr werdet ein wenig eine Idee davon bekommen, was wir hier erlebt haben. Die Lingdro Sequenzen wechseln sich mit traditionellen und modernen Gesängen und Tänzen aus Tibet und Nepal, zuweilen von einem Humor, den wir nicht verstehen können. Doch wir nehmen die Lachsalven aus der Versammlung zur Kenntnis und nehmen an der Freude teil. Die Atmosphäre ist voller Begeisterung und hochgradig aufgeladen. S. E. Namkha Drimed Rabjam Rinpoche sitzt im Hof, in eine Decke gehüllt, denn die Kälte nimmt merklich zu, wie die Nacht langsam fortschreitet. An seiner Seite sind Sakyong Mipham Rinpoche, Gyetrul Jigme Rinpoche, Lhuntrul Dechen Gyurme Rinpoche und die Familie. Es ist offensichtlich, dass sie das Spektakel aufmerksam genießen. Sie sind sie gleichzeitig amüsiert wie milde gestimmt.

Die Vorstellung ist gleichermaßen großartig wie familiär. Sie findet vor einem dicht gedrängten Publikum statt, derart zusammen gepfercht, dass es unmöglich ist, auch nur ein kleines Plätzchen zu finden.…

RIPA, unsere Linie. Viele von uns zögern nicht immer wieder festzustellen: „Wir RIPA-Schüler haben so ein großes Glück.“ Tatsächlich erhalten wir den Segen und die Belehrungen dreier großer Meister. Und die Geburt unseres „großartigen Babys,“ zur Zeit der Veranstaltung gerade mal zweieinhalb Monate alt, kann unser Vertrauen und unseren Einsatz auf dem Pfad stärken und bekräftigen. Aber wer – abgesehen von Seiner  Eminenz Namkha Drimed Rabjam Rinpoche – könnte besser darüber sprechen? Im Folgenden einige Bemerkungen Seiner Eminenz, vom Ende des Sommer Retreats 2014 in der Schweiz:
„Vor Gyetrul Jigme Rinpoches Geburt sah ich außergewöhnliche Zeichen … Und nach seiner Geburt erschienen Regenbogen am Himmel und es gab noch mehr unfassbar glückverheißende Zeichen … Und das ist noch nicht alles. Jigme Rinpoche setzte sich – als er etwa zwei oder drei Monate alt war, wenn andere Kinder gerade damit beginnen sich selbst aufzusetzen – in die Vajra Haltung ….  Vor der Geburt von Lhuntrul Rinpoche hatte ich viele Träume, in denen Guru Rinpoche zu mir sprach und mir Prophezeiungen über ihn gab. Und gerade mal drei Tage nach seiner Geburt hatte ich die Vision von jemandem völlig erleuchteten…. So, dies sind meine beiden Söhne, die Linienhalter….  Beide sind gute Lamas. Ihr könnt euch auf sie als eure Wurzel Lamas verlassen, sie sind absolut qualifiziert … Ich habe von Sakyamuni Buddha und Guru Rinpoche Prophezeiungen über sie erhalten. Diese Prophezeiungen versichern, dass sie große Lamas sein werden, die in der Zukunft großen Nutzen bringen werden. Und Prophezeiungen irren niemals. Ich habe vollstes Vertrauen und einen festen Grund, von wo aus ich das alles mitteilen kann. Beide, Gyetrul Jigme Rinpoche und Lhuntrul Dechen Gyurme Rinpoche sind gute Lamas, denen ihr vertrauen könnt.”

In den Händen von Karma Shedrup Rinpoche liegend erhält der jüngste der Ripa Tulkus seine ersten Einweihungen …. Gefolgt von seiner Cousine, getragen von Mayum-la. Diese Cousine ist die Tochter von Sakyong Mipham Rinpoche und Khandro Tseyang, die Sakyong Wangmo… Von Gyetrul Jigme Rinpoche und Lhuntrul Rinpoche bis zum jungen Anzin Rinpoche, sämtliche Tulkus, zusammen mit unserem gerade erst geborenen Tulku – dadurch ist klar, dass unsere spirituelle Betreuung gesichert ist und wir können sicher sein, dass unserer RIPA Linie eine leuchtende Zukunft bevorsteht.

EIN DANK AUS DER TIEFE UNSERES HERZENS AN SEINE EMINENZ TERCHEN NAMKHA DRIMED RABJAM RINPOCHE