Gemeinsame Praxis per Zoom, RAM Meditationen, die überraschende Belehrung von Jigme Rinpoche aus Indien … die Corona-Einschränkungen haben die Kommunikation mithilfe von Technologie in unser Sangha integriert, darüber sind wir froh … Wer weiß, vielleicht können wir schon bald auch ohne Technologie, nur durch unsere Praxis, auf Distanz kommunizieren.
Die Buddhas weisen den Weg zum Licht und heraus aus dem Lockdown
Gyetrul Jigme Rinpoche spricht aus Indien zu uns (*)
Am Donnerstag, dem 7. Mai, spricht Rinpoche zu uns. Und obwohl er aufgrund der Übertragungsqualität manchmal schwer zu verstehen ist, kleben wir an unseren Bildschirmen, egal, in welcher Zeitzone wir uns gerade befinden. Während er spricht, kommen kleine fröhliche und warme Botschaften aus aller Welt: Europa mit Österreich, der Schweiz, Großbritannien, Spanien, Frankreich – einschließlich dem Elsass! Aus Russland kommen Botschaften sogar aus Sibirien und Burjatien. Auch aus Amerika, und schließlich aus Asien mit Nepal, Indien und Bhutan und sogar aus Australien. Diese unerwartete Begegnung mit Rinpoche ist eine wahre Freude, die Energien fließen, auch durch das Gebell der Hunde hindurch, und wir bekommen alle wieder neuen Schwung. Die Intensität des Treffens, der Schock im Herzen, darum drehen sich all unsere Telefongespräche nachdem Rinpoche von unseren Bildschirmen verschwunden ist. Was sagt uns Rinpoche? Er erinnert uns an die Unvermeidbarkeit von Interdependenz und Vergänglichkeit: “Die Quelle, die Wurzel, der Ursprung dieser Pandemie, die uns alle gerade erschüttert, ist das Gesetz der Kausalität … Dieses Gesetz zu verstehen, die gegenseitige Abhängigkeit zu verstehen, hilft uns dabei, einen besseren, gesünderen, ausgewogeneren Lebensstil zu finden, mit einem gesünderen Körper und einem glücklichen Geist … Obwohl diese Pandemie ein Unglück ist, gibt sie uns auch die große Chance, wirklich zu verstehen, wie sehr wir alle miteinander verbunden und voneinander abhängig sind.” Rinpoche erinnert uns auch daran, wie wichtig es ist, Güte und Mitgefühl in uns zu entwickeln: “Wir können nicht verhindern, dass die Vergänglichkeit sich verändert, während wir, wenn wir ein Verständnis für Freundlichkeit und Mitgefühl entwickeln, mit dem Strom schwimmen können. […] Nichts anderes als liebevolle Güte und Mitgefühl kann uns heilen. Wir brauchen es, zu Hause, in der Gemeinschaft, in der Gesellschaft. Und wir alle müssen es auch tief in uns selbst haben.” Was ist mit dem Sinn des Lebens? “Letztendlich denke ich, dass diese Vergänglichkeit eine wunderbare Lektion ist, denn sie ist eine Lektion, die sich nicht vermeiden lässt. Wir haben keine Wahl. Es ist unmöglich, der Vergänglichkeit nicht zu begegnen. Wie können wir also dem Leben in dieser Vergänglichkeit einen Sinn geben? Nicht durch Wut, nicht durch Frustration, nicht durch übermäßigen Stress. Aber durch das Verständnis liebevoller Güte, wohlwollender Freundlichkeit und Mitgefühl.”
(*) die vollständige Belehrung von Rinpoche gibt es schriftlich hier : GYETRUL-JIGME-RINPOCHE.docx
und auf YouTube unter dem Link (~ 1 Stunde): https://www.youtube.com/watch?v=TZ69_yQnSH8
Die wöchentlichen Meditationstreffen unserer Linie (Ripa Awareness Meditation), die nach dem Beginn der Einschränkungen schnell online eingerichtet wurden und von Geneviève geleitet werden, sind sehr erfolgreich. Meditierende aus der ganzen Welt nehmen daran teil, Ripa-Schüler wie auch Menschen von außerhalb der Linie. Und das Feedback darüber spiegelt gut die Stimmung bei diesen Treffen wider: „Es ist großartig, diese warme Atmosphäre zu spüren.“ … „Wir befinden uns in einer Umgebung, in der wir uns wohl fühlen.” … „Wir fühlen uns so vertraut miteinander, dass wir ganz natürlich und ohne Zögern unsere Fragen stellen können.“ … „Es ist, als wäre man als Familie zusammen, man fühlt sich einander wirklich nah.” Alle sind sich einig, dass die Atmosphäre der Treffen sehr fröhlich und lebhaft ist, dass sie aber gleichzeitig eine Arbeit mit tiefer Meditation und guter Konzentration bieten. Und alle sind froh, so auch während der Einschränkungen miteinander in Kontakt zu kommen und die Verbundenheit zueinander spüren zu können.
Wie wir alle wissen, wird seit Beginn der Corona-Krise unser eingeschränkter Alltag durch das Streaming der Praxis begleitet, bei der jeder dabei sein kann. Wir können also täglich morgens und abends gemeinsam praktizieren, auch können wir zusammen die Sangye Menla-Puja -Medizinbuddha- jeden Samstag um 17 Uhr und Guru Rinpoche-Puja jeden Sonntag um 17 Uhr machen. Das Ziel ist vor allem, gemeinsam zu praktizieren, da die Aussicht ungewiss ist, wann wir wieder als Sangha und mit unseren Lehrern vor Ort zusammenkommen können. Es geht aber auch darum, das Band der RIPA-Gemeinschaft zwischen allen lebendig zu halten. Das Team des Zentrums denkt zudem darüber nach, die regelmäßige Streaming-Praxis an den Tsok-Tagen von Sangye Menla, Yeshe Tsogyal, Guru Rinpoche und Gesar Ling beizubehalten. Sollte das Projekt zustande kommen, werdet ihr rechtzeitig darüber informiert. Unsere treuen Mitarbeiter des Zentrums arbeiten im Garten, das Projekt der Permakultur wird vorangetrieben und vor kurzem fand ein Gartenwochenende statt. Sie halten das Zentrum weiterhin in einem sehr gutem Zustand: Reinigung, Schutz unbelegter Betten vor Staub und Instandhaltungsarbeiten … es ist alles dabei. Wenn wir zurückkommen, wird unser Zentrum blitzblank und picco bello sein. Und das Tüpfelchen auf dem «i»: die Leihtexte für alle Pujas wurden sortiert, neu geordnet und gebunden … in allen Sprachen!
Der traditionelle Tausch von Maiglöckchen am 1. Mai, der schon einige Zeit zurückliegt, war Anlass für zahlreiche Blumengrüsse, hier einige Fotos davon. Dazu die großartigen Fotos von unserem Zentrum in Blütenpracht, plus ein Überraschungsfoto aus Malaga.

See you soon “at home.”