Wir tauchen ein ins Yeshe Tsogyal Drupchö, das ganz intensiv die Tiefgründigkeit der Taksham Linie zeigt. Am letzten Tag, zum Abschluss, eine Gesar-Praxis, gefolgt von einer Langlebenszeremonie für Rinpoche, danach fröhliches, westliches und tibetisches Feiern.
Das Drupchö
Im Vajrayana ist ein Drupchö – oder, ‘große Vollendung’ in Tibetisch – eine der am meisten vervollkommneten Praxisformen und wird über mehrere Tage hin ausgeführt. Unser diesjähriges dauerte sechs volle Tage, nach denen Rinpoche folgende Schlüße zog: „Während dieser Woche haben wir die tiefgründigste Reise, die möglich ist gemacht und das ist wunderschön. … Selbst wenn sich am Ende alles wieder auflöst, bleibt da immer noch so etwas wie ein Abdruck in unseren Geisteströmen zurück …Etwas wie ein Faden, der uns mit der Dharma Praxis verbindet. Aber vor allen Dingen haben wir in dieser Zeit eine wichtige Verbindung geschaffen. Eine Verbindun für uns miteinander, eine Verbindung mit der Praxis und der Gottheit….. “ Rinpoche hat weiter ausgeführt: „Es gibt drei Arten sich mit dem Lehrer zu verbinden. Die äußere ist materiell,: durch Großzügigkeit und allem, was mit konkreter Unterstützung zu tun hat. Die zweite ist innerlich, durch Dienen, Entschlossenheit, Fleiß und Ausdauer, bezogen auf unseren Körper, unsere Rede und unseren Geist. Und schließlich auf der letztendlichen Ebene ist es die Praxis ; das Medium mit dem wir die tiefste Verbindung mit dem Lehrer erreichen können. Es ist die Praxis, die es uns ermöglicht, wirklich die Tiefe unseres Lehrers zu verstehen, die Tiefe seines Segens und dann auch die Tiefe unseres eigenen Geistes“ Während seines eigenen Retreats geschah es durch die Praxis und die Führung seines Vaters, S.E. Namkha Drimed Rabjam Rinpoche, daß Gyetrul Jigme Rinpoche dazu in der Lage war, sich mit der höchsten spirituellen Ebene seines eigenen Lehrers zu verbinden: „Es ist der Praxis zu verdanken, daß ich stärker und versierter geworden bin und dadurch kann ich auch meinen Schülern mehr geben.“ Rinpoche erinnert uns daran, dass es neben dem Praxispfad noch den Pfad des Studierens und der Philosophie gibt und natürlich des buddhistischen Denkens und dass eine zwingende Notwendigkeit besteht, dieses Wissen in unsere eigene Praxis zu integrieren, andernfalls „kann es passieren, dass wir uns völlig in eine intellektuelle Reise verlieren, lediglich mit einer Ansammlung von Wissen versehen “ Schließlich, unser Zentrum betreffend: „Es wird die Wiege unserer Linie im Westen, vielleicht auch eine Wiege für den Buddhismus und speziell für das Vajrayana im Westen.“ Und auch eine Wiege für unsere Anstrengungen und Aktivitäten zum Nutzen zukünftiger Generationen im Westen, deshalb sind wir eingeladen, uns zu engagieren und einzubringen.
Während der sechs Tage ist einjeder aufmerksam und konzentriert. Durch diese Intensität bedarf es auch immer wieder mal einer Ruhepause……..Wenn jemand jung ist, kann er beides tun, praktizieren und Harry Potter lesen! … Das Drupchö umfasst auch Meditation… Fragen und Antworten am Abend mit Lama Tenzin und der Übersetzerin Mappie… und zum Abschluss: eine Tsok-Darbringung.
Gesar-Praxis, Langlebenszeremonie für Rinpoche und gemeinsames Feiern
Am 15. August, dem Tag, der auf das Ende des Drupchö und der letzten Tsok Darbringung folgte, führten wir zum Abschluss des Retreats eine Feuer-Zeremonie des magnetisierenden Königs Gesar durch. Der letzte Tsok schloß, wie üblich, Darbietungen von Schülern ein. Es wurden Lieder und Gesänge aller Art aufgeführt, einige berührend aber auch lustige. Und stets mit schöner Stimme dargeboten. Es gab indischen Tanz, Gedichte und die Reflektionen unseres uns wohlbekannten Clowns…. Nach einer intensiven Woche des Schweigens gab es keinerlei Zögern uns selbst auszudrücken! … Rinpoche äußerte seine Zufriedenheit, aber dann hat er unsere Anstrengungen zu Schweigen ins rechte Licht gerückt : « Obwohl wir die letzten Tage in völligem Schweigen verbracht haben, habe ich bemerkt, wie einige von euch ein recht hohes Niveau an besonderer Kommunkationsformen entwickelt haben….. Wenn ihr in der Lage seid, euch so miteinander zu verständigen, dann habt ihr schon etwas erreicht !“
Die Langlebenszeremonie für Rinpoche wurde von der schweizerischen Gemeinschaft der Tibeter aus Orissa organisiert. Dazu gehörte auch die Darbringung die wunderschönen Lingdro-Tänze des Gesar-Epos‘. Seine Abschlussrede an die Tibeter hielt Rinpoche auf ……tibetisch. Natürlich verstanden wir da nicht um was es ging, doch hatten auch wir Freude an den Lachsalven, die seine Worte immer wieder auslösten. Denn wir wissen: Rinpoche hat die wunderbare Fähigkeit, seine Zuhörer mit Humor und Feinfühligkeit für das Wesentliche zu öffnen.
Rinpoche lächelnd am Retreatende … Darbringen des Tsok … Langlebenszeremonie … Singen… Tanzen, …Lama Tenzin nimmt an den tbetischen Tänzen teil … Gruppenfoto mit all jenen, die am 15. August noch da waren.
Die jüngere Generation kommt nach
Lange bevor das Landguet schließlich zu unserem Zentrum wurde, hatte uns Rinpoche seine Vision anlässlich eine unserer ersten Treffen mitgeteilt: “ Es wird ein Ort der Begegnung sein, ein lebendiger Ort, ein Ort der Freude, der Toleranz, der Harmonie und des Friedens und nicht einer, an dem ihr Menschen mit ernsten Gesichtern trefft. „ Und er fügte dann hinzu: „ Dann lade ich natürlich auch alle Paare ein, hierher zu kommen und Kinder zu bekommen, die nächste Generation! „ Das wurde wohl gehört! Drupchö, Praxis, Feste und Feiern wurden begleitet von Spielen und Lachen. Überall waren die Kleinen auf Entdeckungstour unterwegs, spielten und kabbelten sich …. Sie sind zwischen wenigen Monaten und zehn Jahren alt und sie bringen Lebendigkeit und die Energie des Kindseins und der Zukunft. Aber sie nehmen auch alles auf! So war eines Abends, als schon fast alle eingeschlafen waren, ein zartes aber heftiges „Ki Ki So So, Lha Gyalo“ in der warmen Luft der Sommernacht zu hören. Und vergessen wir nicht die Größeren, die nun schon erwachsen sind. Die Rinpoche schon seit langem kennen, manche davon schon seit ihrem ersten Lebensjahr. Etliche von ihnen folgen den Belehrungen. Blicke, Lächeln und die Herzen sichtlich geöffnet – voller Humor, Aufrichtigkeit und Begeisterung. Sie nehmen sich selbst nicht allzu ernst. Und trotz ihrer Leichtigkeit haben sie die Begabung anderen mit Offenheit zuzuhören. … Eine Lektion für die Erwachsenen? …
Tibetische Teppiche werden in einen Motor Rennbahn verwandelt… der Boden des Cafes ist mit Straßenzügen, in Kreide gemalt, geschmückt. …Mit Wasser zu spielen macht so viel Spaß … Tibeter oder Europäer sind überall,……sowohl drinnen im Tempel alsauch draußen im Grünen wird gespielt und gefeiert.
Souvenir Album …
Diese Bilderbögen geben nur einen kleinen Einblick darein, was sich im Verlauf des Retreats alles zugetragen hat. Und zwar an Freude, an der Teilhabe aller, an den unterschiedlichsten Vorbereitungen, am Service und der Hausarbeit … Hier also ein ganz bescheidener Ausschnitt, von denen einige mit Zuneigung, andere auch eher willkürlich ausgewählt wurden und das aus über 2500 Bildern. Dieser längere Blog ist der letzte des Sommers 2015. Intensität und Geschwindigkeit der Veranstaltungen haben dazu geführt, dass unsere Postings nicht immer ganz so schnell erfolgt sind, wie sie vielleicht erwartet wurden – daerreichten uns schon einige Reaktionen! – Aber bitte nehmt zur Kenntnis, dass diese Blogs, so schnell sie auch gelesen und angeschaut sind, schon ein Abenteuer für sich darstellen … und als ein ausgezeichnetes Beispiel für gegenseitige Abhängigkeit angesehen werden können!
So sieht es aus: ein Foto wird aufgenommen, ausgewählt und die Texte werden mit viel Sorgfalt verfasst.. Nun ist es an der Zeit, die Übersetzer für englisch, deutsch und spanisch zu benachrichtigen. Daraufhin geht es zum technischen Teil : die Dia-Show vorbereiten, Texte platzieren, in allen Sprachen, alles online stellen und schließlich und endlich den Padma Ling Präsidenten und den RIPA Verantwortlichen zustellen, die dann für die Verteilung in ihren jeweiligen Bereichen zuständig sind. Dass ihr diese Beiträge ann endlich bekommt, ist der erfolgreichen Abfolge und dem Zusammenwirken all dieser,von einander abhängigen, Vorgänge zu verdanken…
Bleibt bei uns für die zukünftigen Blogs und Danke schön,dass ihr unseren Geschichten gefolgt habt.
Mit den besten Wünschen im Dharma
Euer Team des Ripa International Center